Hüttig „Lloyd“

Der Name Hüttig ist in der Geschichte der deutschen Kameraindustrie ein wichtiger Name. Richard Hüttig wurde 1827 im damaligen Leopoldshain in Schlesien geboren. Sein Lebensende verbrachte er in einem Dresdener Altersheim. Das Todesjahr ist nicht bekannt.

Hüttig arbeitete als junger Mann in Berlin in einer Tischlerei für Kameras und machte dort auch die Meisterprüfung. Im Jahre 1862 machte er sich in Berlin selbstständig und begann mit der Herstellung von Kameras. Im Jahre 1887 verließ er Berlin und zog in das damalige Zentrum der deutschen Kameraindustrie: Dresden.

Kaum zu glauben, aber die damalige Hüttig AG war Ende des vergangenen Jahrhunderts Europas größter Kamerahersteller.

Im Jahre 1909 endete die eigenständige Geschichte der Hüttig & Sohn AG. Die Firmen Hüttig, Wünsche, Dr. Krügener und Zeiss-Palmos-Camerabau fusionierten zur Internationalen Camerafabriken AG, kurz ICA.

Bei der abgebildeten „Hüttig Lloyd- Kamera handelt es sich um eine Rollfilmkamera für das Aufnahmeformat 8 x 8 cm.

Eine Besonderheit dieser Kamera ist das automatische Vorschnellen der Standarte. Basis dafür ist eine Feder. Die Feder sitzt auf einem zentralen Dorn der im Mittelpunkt von zwei Spreizen montiert ist. Diese Feder wird beim Schließen gespannt und sorgt für die „Automatic“.

Etwas ungewöhnlich ist auch das flache Rückteil. Im Normalfall sind die Rückteile am Rand abgerundet.

Quelle: Blumtritt, Geschichte der Dresdner Fotoindustrie, 2001

Texte und Fotos/Scans: G. Gymnich














Bei der abgebildeten Originalkamera befinden sich die Filmtransportschlüssel (im Gegensatz zu den Katalogabbildungen) auf der Unterseite.

Hüttig war bekannt dafür, das es bei allen Kameras zahlreiche Varianten gab. Ein sicherlich unwirtschaftliches Vorgehen.




Hüttig Katalog 1921, Seite 21. Sammlung Dieter Scheiba





Sammlung Bernd Arnal
 
Günter Gymnich
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